Protokarnivore Pflanzen in Österreich: Ökologie und Physiologie des Insektenfangs und der Aufnahme von tierischen Nährstoffen in möglicherweise fleischfressenden Pflanzen
Project of the Austrian Academy of Sciences to I. Lichtscheidl (2004-2006)

Projektziele:

Entdeckung neuer karnivorer Pflanzen: Karnivore Pflanzen finden in der Öffentlichkeit viel Beachtung, in der Lehre sind sie beliebte Demonstrationsobjekte, in der Forschung haben sie sich als geeignete Modellorganismen erwiesen für viele physiologische und zellbiologische Fragestellungen. Die Entdeckung neuer karnivorer Pflanzen, besonders wenn sie in Österreich heimisch sind, würde somit sowohl für die Öffentlichkeit als auch für die Scientific Community von Interesse sein.

Ökologische und physiologische Funktion der Protokarnivorie: In der Literatur wird Protokarnivorie zumeist als Kuriosum behandelt, dem kaum eine Funktion zugeordnet werden kann. Dies wäre aber nur der Fall, wenn tatsächlich keine Substanzen aufgenommen würden. Sollte sich jedoch zeigen, daß manche der Protokarnivoren tatsächlich doch vom Tierfang profitieren, dann würde die Ausbildung von Fangmechanismen einen Selektionsvorteil darstellen, womit das gesamte Phänomen eine befriedigende evolutionäre Interpretation erhielte.

Aufklärung des evolutionären Wegs zu echten karnivoren Pflanzen: Mangels Fossilbelegen ist noch sehr wenig über die Evolution der karnivoren Pflanzen bekannt. Es ist jedoch allgemein anerkannt, daß sich die echten karnivoren Pflanzen aus protokarnivoren Vorfahren entwickelt haben [Juniper, 1989 #2]. Die heutigen Protokarnivoren können somit als Modellorganismen für die Entwicklung der Karnivoren dienen.